Montag, 10. Dezember 2012

Vergleichen Sie sich?



Ein stolzer Krieger fühlte sich in der Gegenwart eines Meisters, den er besuchte, plötzlich klein und unbedeutend. Er kam sich vor wie ein Nichts und das beunruhigte ihn sehr.  Angst stieg in ihm auf und er befragte den Meister nach dem Grund dieser unerklärlichen Gefühle. 

Der Meister vertröstete ihn auf später und fuhr fort, die Fragen seiner Besucher zu beantworten.
Abends, als alle weg waren, ging er mit dem Krieger nach draußen. Im sanften Licht des Vollmondes konnten sie  zwei Bäume stehen sehen. Der eine ragte hoch hinauf in den Himmel und der Andere stand klein und bescheiden daneben. 

„Schau, die Beiden stehen seit Jahren nebeneinander und es hat nie Probleme gegeben. Noch nie hat der Kleine gesagt „ich fühle mich Dir gegebüber unterlegen“. Warum ist das wohl so?
Der Krieger sagte: „Weil sie sich nicht vergleichen lassen“. 

Da erwiderte der Meister: „Also brauchst du mich nicht zu fragen, denn du kennst die Antwort. „Wenn du das Vergleichen bleiben lässt, verschwindet alle Unterlegenheit.“ Fügte der Meister hinzu und lächelte liebevoll.

Das Gefühl von Unterlegenheit oder Unsicherheit in manchen Situationen haben vermutlich schon viele erlebt. Es schenkt Selbstvertrauen, solch einen Meister an seiner Seite zu haben, der seine Schüler innerlich wachsen lässt und stärkt. Doch es gibt auch Situationen, in denen Menschen dieses Gefühl von Überlegenheit ausnutzen und die gefühlte Hierarchie bewusst einsetzen. Dann ist es Zeit aus dem Schatten des Größeren zu treten, der das Licht für eigenes Wachstum abhält. 

Gehen Sie ihren eigenen Weg und freuen Sie sich an allen Menschen auf diesem Weg, die Ihnen helfen, Sie stärken und Sie ein Stück des Weges begleiten. 

Ihre
Barbara Ströbele